Ostertour

Um Ostern 2024 war eine verrückte Tour in Dänemark und Deutschland geplant. Ein paar neue Grounds und viel Zugfahren. Wie immer lief nicht alles wie geplant, aber was wäre eine Tour ohne Fehler.

Wie bei „täglich grüßt das Murmeltier“ startete am 28.03.2024 diese Tour nach meiner Arbeit am Holbeinplatz. Nach Umstieg am Hbf ging es in den 1. völlig überfüllten Zug gen Hamburg. Eigentlich sollte meine ursprüngliche Tour über Lübeck gehen, aber bei der Route über Hamburg musste ich einmal weniger umsteigen. Gott sei Dank fand ich schnell einen Platz, den ich bis Hamburg behalten konnte. Als 1. saß mir gegenüber eine kleine Familie aus NRW. Vor allem das kleine Mädchen redete viel von ihrer Familie. War echt witzig und süß, vor allem weil es der Mutter ziemlich peinlich war. Nur der Sohn hörte gelangweilt zu. In Schwerin stiegen sie leider aus. Dafür setzten sich jetzt 3 Jugendliche zu mir, die u. a. Sushi aßen und sich miteinander in einer Lautstärke über ziemlich viel Unsinn unterhielten, dass ich mich fragte, ob die neue Generation taub ist. Oh man ich werde alt. Früher war ich es, der wahrscheinlich der nervige war, heute bin ich genervt von Menschen in meinem Alter damals. Immerhin der Urlaub startete mit der erfreulichen Nachricht, dass meine Steuererstattung mein Konto erreicht hatte. Mit knapp 1.050 € mehr auf dem Konto lässt es sich ganz gut überleben.

Hamburg erreichte der Zug ein paar Minuten zu spät. Dadurch hatte ich nicht wirklich Zeit um mir was zu essen zu holen. Eigentlich hätte ich locker Zeit gehabt, da ich vor allem die 1. S – Bahn aufgrund von zu viel anderen Menschen verpasste. Ein Abendmahl war gab es also nich. Mit der 2. S – Bahn kam ich gut nach Pinneberg. Nur auf dem Weg dorthin hatte ich einen blöden Gedanken. Ich war zwar mit einem riesigem und Mini – Rucksack unterwegs, aber ein kleines Teil hatte ich vergessen: Mein Ladekabel. Immerhin an die Powerbank hatte ich gedacht. Na toll um Ostern ins Ausland und dann kein Handyakku. Geiler Start in die Tour. In Pinneberg rannte ich schnell zum nächstem Zug. Als ich drin war, kam die Ansage: Der vordere Zug fährt nach Flensburg. Der hintere fährt ab Neumünster nach Kiel. Und jetzt ratet mal in welchem Zugabteil ich saß. Gott sei dank würde es in Neumünster länger Aufenthalt geben um den Zug zu wechseln. Nach diesem Wechsel in Neumünster fragte ich 1, 2 Leute nach einem Ladekabel. Einer (ein dänischer Vater mit Familie) hatte das passende Kabel dabei und ich konnte mein Handy aufladen. Ich las ansonsten den letzten Teil der Reihe von Jussi Adler Olsen (tatsächlich mal ein gutes Ende einer Krimireihe). Nach dem Umstieg in Flensburg in den gegenüberliegenden IC nach Dänemark fragte ich den nächsten Typen nach einem Ladekabel (immerhin so hatte ich tatsächlich Mal ein bisschen Smalltalk).

In Kolding musste ich leider die Bahn wieder verlassen. Kaum hatte ich den Zug verlassen war ich über mich verärgert, keine Mütze und Schal angezogen zu haben. Selbst Ende März war es abends echt extrem kalt. Ich ging dann zum Busbahnhof und kaufte über eine dänische App auf Englisch mein 1. Ticket (natürlich wie es sich gehört in Skandinavien mit Visakarte). Der Bus hatte dann schön Verspätung. Ca. 5 Haltestellen weiter musste ich ihn leider wieder verlassen. Nun hatte ich noch einen knapp 3km Weg vor mir, aber es ist ja Dänemark. Gehe ich halt knapp 3km immer geradeaus flach zur Unterkunft. Klar was jetzt passierte. Ich traf auf den wahrscheinlich einzigen scheiß Hügel in Dänemark. Dieser zog sich fast 2,5 von den 3km. Schade das der normale Bus nachts hier nicht fuhr. Es war ja schon nach 22 Uhr (was bin ich froh, dass ich in Rostock wohne, wo ich auch nach 22 Uhr noch zu meiner Bushaltestelle komme).

Gegen 23 Uhr erreichte ich meine AirBNB – Unterkunft. Ich wurde freundlich von einem älterem Mann begrüßt. Mein Zimmer war sehr groß und schön warm. Dank des bescheidenen Öffentlichen Nahverkehrs und Feiertag ging ich gleich ins Bett. Mein Wecker klingelte mich am nächstem Tag nämlich schon gegen ¾ 6 aus dem Bett. Nach einigermaßen wach werden, ging es mit dem Zug um 06:23 Uhr zum Bahnhof (leider hatte ich einen Zug nach Arhus gebucht, der gegen 8:09 Uhr fuhr. Da ist es ja ein Frevel an einem Feiertag vom … der Welt einen Bus um 07:23 Uhr fahren zu lassen. Immerhin hatte ich so einen schönen Sonnenaufgang und einen tollen Blick über Kolding.

Leider schaffte ich es nicht ein gutes Foto davon zu schießen. Auch vom See machte ich keines. Ich war an diesem Tag mit dem kleinem Rucksack unterwegs. Darin lag meine Powerbank und eine 1l Cola. Am Bahnhof hatte ich noch knapp eine halbe Stunde Zeit bis 7 eleven aufmachte. Dort hatte ich tags zuvor Handyladekabel gesehen. Von daher war ich jetzt zuversichtlich, dass ich eines kaufen könnte. Als der Laden dann öffnete dann die Enttäuschung. Es gab zwar eine echt leckere heiße Schokolade und etwas süßes zu essen, aber gerade Micro – USB gab es nicht. Auch in einem geöffnetem Netto gab es keine Ladekabel. Also auf die nächsten 7 eleven Läden in den nächsten Bahnhöfen hoffen. Gegen 08:09 Uhr kam sehr pünktlich mein IC nach Middelfahrt. Das ist eher in Richtung Nordosten. Mit einem weiterem Regionalexpress ging es nach Frederica. Dabei kam ich 2x an einer schönen Ostseebrücke vorbei (der Hafen von Kolding war leider durch ca. 8 hässliche Hochhäuser verunstaltet worden).

In Frederica musste ich dann zu einem Ersatzbus. Der war groß und geräumig. Über die wahrscheinlich wenigen Hügel Dänemarks ging es gen Horsens. An sich eine ziemlich öde Strecke, weil es erst durch viele Industriegebiete ging und am Ende auf die Autobahn. Einzig eine weitere Brücke über einen Fluss war das einzige Highlight dieser Busfahrt. In Horsens wurde der nächste 7 eleven angesteuert und allein die Anzahl der Ladekabel zeigte mir, dass ich Glück haben würde und tatsächlich für knapp 25 € bekam ich ein neues Ladekabel mit Stromanschluss. Schon am Bahnhof lud ich mein Handy mit meiner Powerbank. Da diese ein wenig langsamer ist als eine richtige Steckdose, wurde im Zug nach Aarhus umgesteckt. Das größte Problem war gelöst (dumm das ich mir immer wieder eines suche). Gegen 10:14 Uhr war ich endlich in Aarhus. 2h 5 Minuten und x – Mal umsteigen, wegen eines etwas günstigerem Ticket. Die DSB macht es möglich.

In Arhus angekommen kaufte ich mir, weil jetzt pünktlich zu meiner 1. Stadtbesichtigung mein Magen Probleme bereitete, eine Banane und Wasser. In dieser Kombi gab es im x. tem 7 eleven Rabatt (ich will keine Schleichwerbung für diese Kette machen, in Skandinavien (vor allem Norwegen und Dänemark) ist diese Kette einfach extra präsent und hat immer offen (auch an Ostern)). Evtl. war die heiße Schokolade bei Laktoseintoleranz auf nüchternen Magen nicht meine beste Idee des Tages gewesen. Dann ging es das 1. Mal die lange Einkaufsstraße runter. Nur 2 Läden hatten geöffnet. U. a. ein „normal“ – Laden. Hier gibt es alles mögliche zu einigermaßen vernünftigen Preisen (hier hätte ich bestimmt auch mein Ladekabel für evtl. 10 € gefunden). Ansonsten ist Aarhus eine extrem wunderschöne Stadt. Zurück beim Bahnhof suchte ich ein Klo. Leider gab es nur ein Pissoir umsonst und da es zwar überall etwas zu essen gab aber nirgends eine Wechselstube, konnte ich mein anderes Bedürfnis erst einmal nicht nachgehen. Immerhin wirkte dann doch endlich die Banane. Beim nächstem Bummel wurde die Stadt genauer besichtigt. Aarhus besteht aus vielen kleinen Kirchen und Gassen. Ich wanderte etwa eine Stunde entlang bis hunger und Magen mich zu einem Streetfood – Haus brachte. Hier nutzte ich als 1. die Örtlichkeiten. So wieder erleichtert hatte ich wieder die Qual der Wahl aus allen möglichen Essen. Am Ende entschied ich mich für einen „Pulled Duck – Burger“ und ja er war so fettig wie es sich anhört. Wie immer wurde mir EC – Karte bezahlt (im nächstem Dänemark – Urlaub muss ich dringend meine Euros vielleicht schon vorher wechseln (die Umrechnung sowie Auslandsgebühren waren am Ende wieder exorbitant)).

Nach dem 3. Besuch des Hauptbahnhofes und dem einem oder anderem Zugground ging es noch einmal ans Wasser. In mir war eine gewisse Melancholie ausgebrochen durch meine Genervtheit über mich über meine unnötigen Geldausgaben und die ewigen Unpässlichkeiten wegen meines Magens. Es war dazu ziemlich grau. Irgendwann nach dem Blick auf dem Hafen überlegte ich was eigentlich für ein Tag war. Ja Karfreitag. Jesus wurde gekreuzigt. Alles schien grau. Gott hatte scheinbar gegen Teufel verloren. Aber irgendwo in diesem Grau weiß man ja was 3 Tage später passierte. Und das war auch etwas, was mich wieder aufrichtete. Das graue regnerische ist nicht das Ende. Nach dem Regen kommt der Sonnenschein und nach dem Kreuz ist eine Auferstehung.

Gegen 14 Uhr war ich wieder beim Hauptbahnhof und dadurch das ich keine Lust hatte nochmals im Regen Aarhus zum 4. Mal zu sehen, kaufte ich mir über die DSB – App ein Zugticket und schaffte es sogar in einen süßen Mini – RE einzusteigen. Auf dem Weg nach Silkeborg musste ich erst knapp eine halbe Stunde stehen. Dann wurde der Zug leerer. Es ging jetzt ein wenig in den Südwesten von Jütland. In Silkeborg war ich dann der einzige der ausstieg. In einem Spind legte ich dann meine Sachen. Da ich jetzt noch ewig Zeit hatte ging ich bei weiterhim grauen Wetter/ manchmal mit Nieselregen durch Silkeborg zum Ground. Die Innenstadt von Silkeborg hatte mal so überhaupt nichts zu bieten. Es hätte jede norddeutsche Kleinstadt sein können. Erst der Weg an einem See war sehr schön.

Über Google Earth suchte ich mir dann einen Weg weg vom See zum Ground. Gegen halb 6 war ich am Ground. Da das Spiel erst gegen 19 Uhr beginnen sollte, ging ich nochmal in die Sportkneipe und schaute die 1. Halbzeit des anderen DBU – Pokalspiels (natürlich mit der üblichen Cola).

Dann ging es endlich zum Spiel:

Silkeborg IF – FC Fredericia 6:1

Der Jysk – park sieht von außen tatsächlich aus wie das ehemalige dänische Bettenhaus. Auch innen ist es mit eines der kuriosesten Stadien in denen ich bisher war. Es besteht aus 2 Stockwerken. Das oberste ist dabei größer als das untere. Es wirkt mit den vielen bunten Sitzen wie ein Stadion, dass ein Kind sich beim Legospielen erdacht hat. In der Nähe der Ultras war heute mein Stehbereich. Die Ultras auf Seiten von Silkeborg bestanden aus ca. 100 Leuten in der Mitte die versuchten durchgängig Stimmung zu machen. Dabei half auch, dass die Ansagen über Lautsprecher verstärkt wurden. Das Spiel begann mit mächtig Rauch und Pyro. War schon mal n netter Start. Auch die wenigen Gäste begannen die Partie mit ein wenig Rauch, waren aber eigentlich das komplette Spiel kaum zu hören. Das lag evtl. auch am Spielverlauf. Nach 25 Minuten war das Pokalspiel schon entschieden. Der 1. Klassige und 2 Klassen höher spielende Verein war haushoch überlegen und führte durch 2 Traumtore (einmal von links und einmal von rechts in den Winkel) und einem Konter 3:0. Als ich in der Halbzeit und den 1. 5 Minuten auf mein Hotdog wartete fiel das 4:0 per Ecke. Den Eckball hatte ich so halb mitbekommen. Mit der 1. Ecke der Gäste fiel prompt der Anschlusstreffer. Fredericia war jetzt bemüht das Spiel zu drehen, schenkten den Gastgebern aber 2 glasklare Elfmeter in nicht einmal 5 Minuten. Das Spiel war schon ziemlich geil.

Nach dem Spiel ging es zur nächsten Bushaltestelle und von da aus zurück zum Hauptbahnhof. Jetzt wäre es natürlich am einfachsten gewesen, 2x umsteigen und da sein, aber das dänische Bahnsystem hatte andere Pläne. Ich fuhr mal wieder mit der Regionalbahn 2 Stationen nach Ry. Dort wartete ein größeres Taxi, was an diesem Tag der Schienenersatzverkehr nach Skanderborg war. Natürlich hatte ich das Glück zusammen mit ein paar Partymachern im Taxi zu sein. Immerhin hatte ich Cola zum Trinken da. Nach einer Berg- und Talfahrt durch Dänemarks schlimmsten Straßen und langweiligsten Dörfern kam das Taxi in Skanderborg an. Dort sprintete ich schnellstmöglich zum Zug der mich eine ¼ Stunde später in Horsens absetzte. Hier ging es dann wieder in den Bus nach Fredericia. Von dort fuhr dieses Mal ein Zug bis Kolding durch. Gegen 0:11 Uhr war ich wieder in Kolding. Am Hauptbahnhof holte ich mir ein überdimensionales Taxi zur Unterkunft. Während einer verwirrenden englischen Unterhaltung fragte der Taxifahrer plötzlich wo ich herkam. Nach meiner Antwort hatte ich mal wieder mein übliches deutsches Gespräch. Ich hatte wahrscheinlich den einzigen Norddeutschen Taxifahrer bekommen, der mal in Kiel studiert hatte. So verging die Fahrt wie im Fluge. Natürlich wurde auch diese Fahrt per EC – Karte bezahlt. Gegen ¾ 1 fiel ich einfach nur in einen langen festen Schlaf. Gegen 7:15 Uhr klingelte mein Wecker. Ich hatte jetzt genug Zeit um ausführlich zu durschen, aufzustehen und mich fertig für die Fahrt nach Deutschland zu machen. Dieses Mal wusste ich wo ich mich hinsetzen musste um zumindest den Ausblick über Kolding fotografieren zu können.

Am Bahnhof hatte ich noch massig Zeit, sodass ich noch ein paar Züge fotografieren konnte. Gegen 9 Uhr ging es dann in den Zug und nach knapp einer Stunde war ich zurück in Good old Deutschland und in Flensburg.

Notiz für mich für meine nächsten Reisen nach Dänemark:

  1. Nie wieder ohne Fahrrad in Dänemark, reisen mit dem Zug macht zwar spaß, ist aber auch teuer und anstrengend.
  2. Auch in Dänemark an Topografie denken. Auch hier gibt es Hügel.
  3. Vorher an ausländisches Bargeld denken.

In Flensburg stieg ich aus und legte mein Gepäck in den Spind. Oh wie toll fühlte es sich an wieder Bargeld auszugeben. Nach knapp einer halben Stunde spazieren gehens (u. a. ging ich an einen Park entlang und einen Berg hinab) war ich schon in der Innenstadt. Meine 1. Fahrradtour endete ja 2007 in Flensburg. Traurigerweise hatte ich alle Erinnerungen an diese Stadt vergessen. Vielleicht waren am Ostersamstag auch mehr Menschen unterwegs als im Juli oder August 2007. Nach vielen kleinen Bummeln und einem Mini – Snack mit einer älteren Frau (nachdem eine Möwe extrem laut gekreischt hatte und alle Blicke auf sich zog), ging es langsam weiter in Richtung Ground des Tages. Leider ist Flensburg keine typische Norddeutsche Stadt. Ich musste zumindest einen richtigen Berg hinaufklettern um zum Ground zu gelangen.

Da ich noch massig Zeit hatte ging ich beim Ground zur Vereinsgaststätte und hatte dadurch nicht nur einen schönen Blick übers Stadion sondern auch auf die Flensburger Förde. Dazu gab es Bouletten mit Ketchup und einen Mini – Salat (im Stadion wären die Preise ähnlich hoch gewesen). Dann ging es zum Spiel:

TSB Flensburg – SV Todesfelde 0:1

Das Stadion von Flensburg ist ein nettes kleines Ding mit großer Stehplatztribüne und einem großem Graswall. Ansonsten sieht es so aus wie viele kleine Dorfplätze. Stimmung machten ein paar alte Menschen und 2 mit Tröte und Trommel. Ansonsten war es ziemlich ruhig. Während des Spiels bekam ich die 0:2 Niederlage von Hansa in Kiel mit (ursprünglich wollte ich zu diesem Spiel, aber bei dem Mini – Gästeblock war es ein 6er im Lotto Karten zu bekommen). Dementsprechend war meine Laune. Das Wetter hatte etwas von verfrühtem April. Mal Sonne (Kapuze runter und ärgern, dass man die Sonnenbrille vergessen hat, Sonne genießen) und mal Wolken/ Wind (Kapuze hoch und ärgern, dass man keine Mütze dabei hat), typisch norddeutsch eben. Das Spiel hatte eigentlich einen Höhepunkt und das war das Traumtor in der 20. Minute vom Tabellen 1. Danach versuchten beide Mannschaften zwar Fußball zu spielen. War allerdings nicht besonders gut.

Nach dem Spiel (es hatte aus mir nicht bekannten Gründen 5 Minuten Nachspielzeit gegeben) ging ich entspannt zur Bushaltestelle. Der Bus ließ auch auf sich warten. In der Nähe der Innenstadt stieg ich aus und da kein Bus zum Hauptbahnhof fuhr ging ich halt den nächsten Berg hoch. Am Hauptbahnhof angekommen holte ich mein Gepäck und ging schon mal in den Zug. Erst hier bemerkte ich, dass meine Kopfhörer ja einen anderen USB – Anschluss haben und damit komplett leer waren. Also las ich halt meinen Krimi weiter und schaute die Ergebnisse vom Fußball nur im Liveticker bei Kicker.de. Die Bahn fuhr etwas verspätet los, aber das kümmerte mich erst einmal nicht. Irgendwann in Rendsburg kam dann die Ansage: „Es sind Personen im Gleis und deshalb wissen wir nicht ob wir weiterfahren.“ Ich schaute schon einmal nach einer Alternativen Fahrt nach und fand eine über Kiel. Also stieg ich aus. Kaum war ich ausgestiegen, fuhr der Zug, der angeblich 20 Minuten warten sollte los. Danke für nichts. Rendsburg hatte leider auch nichts am Bahnhof außer viele geschlossene Läden. Wahrscheinlich hätte ich zu Edeka auf der anderen Seite gehen müssen. Irgendwann kam dann aber mein Zug nach Kiel. In Kiel ging ich über eine Straße zu einem großen Einkaufscenter. Mediamarkt war leider zu, sodass ich über eine hohe Überführung zurück zum Bahnhof ging. Warum ich mir bei dem langen Aufenthalt nichts zu lesen holte bleibt mein eigenes Geheimnis. Im Zug nach Lübeck war dann auch noch das Klo kaputt. Also ging ich in den gegenüberliegenden Zug, der länger hier stehen sollte aufs Klo und hoffte, dass dieser nicht doch früher losfuhr. Tat er Gott sei dank nicht. Kurz nach dem Losfahren aus Kiel war mein Krimi zu Ende gelesen und die wenigen Ortschaften die man jetzt in der Dunkelheit sah, waren auch nicht schön. Immerhin hatte ich es geschafft einen Platz zum Hinsetzen zu finden. Gegen 21 Uhr war ich endlich in Lübeck angekommen. Mit einem Bus vom ZOB ging es sehr nahe an mein Hostel für die Nacht. Dieses befand sich in einer Dunklen Gasse die vor allem durch viele Pubs erleuchtet wurde.

Im Hostel versuchten sich die Leute am Karaoke singen. Früher gab es bei TV Total das Songratespiel. Das hätte man trotz angezeigtem Text hier perfekt spielen können. Das Check IN – Gespräch wurde dementsprechend zwischen Tür und Angel gemacht, bevor ich nochmals im Eingangsbereich mit EC – Karte bezahlte. Natürlich war heute mein Zimmer im 3 Geschoss und das einzig freie Bett war oben. Normalerweise mag ich es oben zu schlafen, allerdings habe ich noch nie eine so Fußschadende Leiter genutzt. Nach dem Auspacken ging ich nochmal zum REWE um die Sachen für Sonntag und Montag zu kaufen. Leider vergaß ich dabei meine beiden Pfandflaschen abzugeben. Im Hostel aß ich ein Thunfischsandwhich und trank eine Bionade. Danach ging es nach dem Duschen nur noch ins Bett (die Dusche war eine Etage tiefer als mein Zimmer und eine Dusche für alle Geschlechter). Zum großem Highlight dieses komischem Hostels gab es auf einer Seite keine Gardine. Natürlich auf meiner Seite. Das Einschlafen dauerte so noch seine Zeit.

Am nächstem Morgen packte ich schnellstmöglich meine Sachen ein und verließ dieses komische Hostel. Da ich noch Zeit hatte nutzte ich die Zeit für einen Osterspaziergang zum Bahnhof. Dabei kam ich über eine Brücke über die Trave, spazierte am Kulturhaus vorbei und machte ein Foto vom Holstentor.

Dann siegte doch die Faulheit und ich nahm noch für eine Station den Bus. Nun wollte ich natürlich noch ein neues Buch kaufen, aber leider war dank „Personalmangel“ die Öffnungszeiten für mich ungünstig. Dafür gab es dann ein leckeres Zwiebelmettbrötchen und ich kramte aus meinem kleinem Rucksack, der im großem Rucksack drin war, mein E – Book raus. Ich hatte in irgendeinem Urlaub einen Roman von Nicholas Sparks nicht zu Ende gelesen und dass konnte ich jetzt lesen. An sich war am Ostersonntag noch das Derby HSV – St. Pauli (beides 2. Mannschaften) in der Regionalliga Nord geplant. Da ich jetzt aber so dicht an MV dran war und ich das Stadion in Hamburg bestimmt beim nächstem Mal noch kreuzen werde, entschied ich mich schon tags zuvor die Tour abzubrechen und nach Rostock zurück zu fahren. So fuhr ich mit nem rotem Mini – RE nach Bad Kleinen und fuhr dann nach Rostock. Im Zug Richtung Hamburg traf ich witzigerweise am Bahnsteig in Bad Kleinen noch einen sehr guten Freund. Die Fahrt nach Rostock verlief ereignislos und so erreichte ich die schönste Stadt der Welt bereits um 11 Uhr. Gegen halb 12 war ich zurück in meiner Wohnung. Bei einem Asiaten bestellte ich ein paar Köstlichkeiten und so konnte der Ostersonntag anständig genossen werden. An sich war am Ostermontag noch ein weiterer Ground in Dänemark geplant. Aber meine Mutter kündigte sich an und so endete meine Reise überraschend viel früher in der schönsten Stadt der Welt. Als ich abends noch Zähneputzen wollte fiel mir auf, dass ich meine Waschtasche in dem hässlichem Hostel vergessen hatte. Auch meine Badelatschen waren dort geblieben. Also alles so wie immer.

Was bleibt von dieser kuriosen Tour. Viele neue Zugfahrten, Schienenersatzverkehr, nicht alles mitgenommen, viele Kuriositäten beim Fahren und 2 neue Grounds. Ich würde es wieder so machen.

Epilog. Nach dieser Tour packte ich in jeden Rucksack mindestens ein Ladekabel mit Stecker. Bei der Nächsten Tour ist zumindest eines dabei!!!

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